Es lebe der "Plopp"
13.08.2024
Wie das Ulrichsbier ins Bügelverschlussfläschle kam
Bierfreunde lieben das Geräusch, wenn sie eine Flasche Berg Ulrichsbier in der Hand halten und mit lautem „Plopp“ den Bügelverschluss öffnen. Einen schöneren Auftakt zum Biergenuss kann es kaum geben!
Dabei war das Patent des Berliner Erfinders Carl Dietrich lange Zeit fast verschwunden. 1875 hatte er die Idee eines Klappbügels mit Zapfen entwickelt, der dafür sorgte, dass die Flaschen fest verschlossen waren. Bis dahin schleppten die Menschen Kannen und Krüge ins Wirtshaus, um dort ihr Bier zu holen. Die dafür genutzten Verschlusskorken waren aber nicht dicht, so bedeutete Dietrichs Patent einen echten Durchbruch. Seine Bügelverschlussflaschen waren so praktisch, dass viele sie behielten und für Essig und anderes nutzten. Sie wurden deshalb zur Mangelware, ein Problem, das erst mit Einführung des Pfandgesetzes 1911 gelöst wurde. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde aus dem „Plopp“ jedoch ein „Zisch“: Der praktische Kronkorken setzte sich durch – nicht zuletzt, weil er für die Brauereien deutlich günstiger war. Doch die Berg Brauerei ist ja bekannt dafür, dass sie gerne Traditionen bewahrt und ihren eigenen Weg geht.
Schon in den frühen 1980er- Jahren fing sie als eine der ersten Brauereien an, ihr bernsteingoldenes Ulrichsbier mit seiner feinen Röstmalznote in ein 0,33 Liter fassendes Bügelverschlussfläschle abzufüllen. Das kernige „Uli“ wurde zum Renner, wobei auch der Zufall der Brauerei in die Hände spielte. Damals war die vom Zeichner Brösel erdachte Figur „Werner“ Kult – und der öffnete in den Comics sein Bier immer mit lautem „Fump“. Als die Geschichte verfilmt wurde, suchten Kinobetreiber nach den passenden Bierflaschen für ihre Kunden – und wurden in Ehingen-Berg fündig. Das Bügelverschlussfläschle beschert zwar mehr Kosten, denn sie müssen aufwendig gereinigt und befüllt werden. Doch das ist es der Berg Brauerei wert: So kann sie ihr Berg Ulrichsbier mit seiner langen Geschichte in einer dazu passenden nostalgischen Hülle mit dem herrlichen „Plopp“ anbieten.